Sonntag, 16. September 2012

Klage beim Wiener Medizinertest

Um Proteste nach der Gender-Auswertung der Medizin Aufnahmeprüfung zu vermeiden, sollen nun 60 Studenten doch noch einen Studienplatz in Wien erhalten.

Wien. Bis zum Höchstgericht wollen Studenten gehen, die trotz eines guten Medizin Aufnahmetest keinen Platz für ein Medizinstudium in Wien bekommen haben. Denn das Testergebnis wurde heuer genderspezifisch ausgewertet, was Frauen bevorzugte. Diese Art der Auswertung des EMS Test ist rechtlich aber höchst umstritten. Nun kündigt sich in dem schwelenden Streit ein Kompromiss an.

Der Uni-Rat an der Wiener Medizin-Uni beschloss, weiteren 60 Personen Studienplätze zur Verfügung zu stellen. Das erklärte Erhard Busek, Vorsitzender des Universitätsrats der Medizinischen Universität Wien, im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Bisher wurden 740 Plätze durch das Medizin Auswahlverfahren vergeben, davon gingen 56 Prozent an Frauen. Die 60 zusätzlichen Plätze könnten jene Männer zufriedenstellen, die sonst eine Klage erwägt hätten. Erhalten soll man den Studienplatz aber unabhängig davon, ob ein Student den Rechtsweg einschlagen wollte oder nicht. Formal könnte noch der Uni-Senat dem jetzigen Beschluss des Universitätsrates in die Quere kommen. Damit ist aber nicht zu rechnen.

Medizinertest 2013
 
Medizin-Uni-Rektor Wolfgang Schütz hat in der Vergangenheit die genderspezifische Auswertung des Medizinertest mehrfach als richtig verteidigt. Im Jahr 2013 soll erstmals an den Medizin Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz ein einheitlicher Medizin Eignungstest (EMS 2013) durchgeführt werden.

Quelle: "Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2012

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